Von den ca. 18000 Höhlen in Österreich liegen ca. 1200 in Vorarlberg. Dies klingt zwar sehr imposant, jedoch spricht man von einer Höhle, sobald sie mehr als 5 Meter Ganglänge aufweist. So gibt es im zerklüfteten Karst der Sulzfluh alleine 200 Höhlen, viele davon sind aber nicht länger als 20 Meter. Einige dieser Höhlen haben allerdings eine Erwähnung verdient.
Elisabeth-Höhle / Witeleloch:
Das Witeleloch zählt weder zu den größten noch zu den schönsten Höhlen in Vorarlberg. Durch seine Lage am Schreckweg und seinem großen Portal gelangte sie allerdings zu einiger Bekanntheit. Die Höhle ist zwar altbekannt, jedoch konnten durch die Verbesserung der Ausrüstung neue Gänge in der Höhle gefunden werden. Somit wurden in schwer zugänglichen Teilen der Höhle neue Tropfsteine sowie ein (leider mit Lehm) verstopfter Fortsatz erkundet.
Weißplattenhöhlensystem
DDas Weißplattenhöhlensystem ist die längste Höhle in Vorarlberg. Ursprünglich waren es zwei Höhlen mit unterschiedlichen Eingängen. Durch eine konsequente Erforschung über mehrere Jahrzehnte konnte schlussendlich eine Verbindung gefunden werden, wodurch es zu einem Höhlensystem wurde. Dieser Schritt gelang jedoch erst im Jahr 2018. Neben der größten Ganglänge in Vorarlberg weist diese Höhle zudem noch die größten Schächte und Hallen auf. Der kleine Haupteingang liegt ganz unscheinbar im Karstgebiet der Weißplatte (der Gipfel ist in der Schweiz, der Eingang der Höhle in Österreich). Schon nach wenigen horizontalen Metern bemerkt man den typischen Charakter für die Karsthöhlen im Rätikongebiet: tiefe Schächte, die nach unten führen und die ohne Seil unmöglich bewältigbar wären. Horizontale Gänge sind meist nur kurze Wegstrecken, die die vertikalen Stellen miteinander verbinden.
Schengenhöhle
Die Schengenhöhle liegt 10 Meter vom Wanderweg auf die Sulzfluh entfernt und verbindet Österreich mit der Schweiz. Bemerkenswert ist auch der meist horizontale Verlauf, welcher unüblich für diese Gegend ist. Zwar gibt es eine Röhre mit mehreren Metern Durchmesser, die nach unten in den Berg führt, jedoch ist diese mit Sand und Frostbruchfelsen versperrt.
Kalkofen-Höhle
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Die Kalkofenhöhle in Klaus mit ihrer geringen Größe hat Glück, noch Höhle genannt werden zu dürfen. Dass sie hier erwähnt wird, hat zwei Gründe: Zum einen ist sie der beste Beweis für die Zerstörung von Höhlen durch die Sammellust der Menschen nach Tropfsteinen. Denn bei ihrer Entdeckung bei den Bauarbeiten zur A14 war sie dicht behangen mit den schönsten Tropfsteinen und allerlei Sinterschmuck. Doch schon nach wenigen Tagen waren fast alle Tropfsteine „verschwunden“.
Die zweite Bedeutung erlangt die Höhle durch ihre Entstehung. Denn anders als die großen Kalkhöhlen in Vorarlberg/Österreich entstand diese Höhle nicht durch die Lösung des Kalkes durch Säuren (CO2 + H2O = H2CO3 ==> Kohlensäure), sondern durch die Brandung des Bodensees, welcher vor Jahrtausenden bis zum Kummenberg reichte. Sie ist somit ein geologischer Beweis für die Umwandlung des Geländes während der letzten Eiszeit.
Dreifaltigkeitshöhle
Auch die Dreifaltigkeitshöhle im Bregenzerwald bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung. Jedoch dachte sich ein Forscher, dass sie radioaktiv sein könnte. Und er hatte auch recht. In dieser Höhle ist die Strahlung größer als an der direkten Oberfläche. Was zwar bedrohlich klingt, ist kein Einzelphänomen sondern eine Tatsache, die auf alle Höhlen zutrifft.
Jedoch wird der Mensch bei einem Flug in den Urlaub durch das Weltall einer größeren Strahlung ausgesetzt. Diese Radioaktivität ist somit vernachlässigbar.
Die Höhlen sind somit messbar radioaktiver, jedoch nicht in dem Ausmaß, dass sie eine reale Bedrohung darstellen könnten.
Gipshöhlen
Neben den typischen Kalkhöhlen, zu welcher Kategorie die meisten Höhlen zählen, gibt es im Nenzinger Himmel auch Gipshöhlen. Diese formen zwar wunderschönen Höhlenschmuck, sind jedoch dem Verfall geweiht. Wie der Gips, den man nach einem Knochenbruch bekommt, einem den Sommerurlaub vermiesen kann, da man nicht ins Wasser darf, sind diese Höhlen auch wasserlöslich. Dadurch entstehen diese Höhlen relativ „rasch“ und vergehen aber auch „rasch“ wieder. „Rasch“ heißt in diesem Kontext allerdings 100 Jahre.
Eishöhlen
Noch gibt es sie, die Eishöhlen. Eine dieser Höhlen hatte vor 50 Jahren noch einen Eisboden, auf dem sich ein See befand. Eines Tages aber war der See verschwunden. Das Eis schmolz und gab einen Gang frei, durch den das Wasser abfließen konnte. Die Höhle wurde auf einen Schlag weitläufiger und auch wissenschaftlich interessanter.
Eishöhlen sind in Vorarlberg allerdings nicht sehr weit verbreitet, da sich das Höhlengebiet in welcher Eishöhlen vorkommen können auf die Gipfelregionen des Rätikons beschränken (Über 2000 Meter Seehöhe – steigend)